- 315 - 1227 o. T. (Breslau.) Die Aebte (Johann) von Naumburg a. d. Saale und (Bruning) von Buch sowie der Dechant (Peter) von Meissen Urkunden, als vom Papst delegirte Richter, unter Einrückung des betreffenden päpstlichen Briefes (vergl. oben No. 304) folgende Einigung zwischen Herzog Heinrich I. und Bischof Lorenz. Der Herzog hat die verschiedenen Klassen von Hörigen, welche die Zahlung der Zehnten unterliessen, nämlich die smardones, lazaky, strozones, popraznici, aratores zur Zahlung angehalten, desgleichen die Ritter, welche jedoch nach Ritterrecht die Zehnten an beliebige Kirchen entrichten dürfen (vergl. Stenzel im Jahresbericht der vaterländischen Gesellschaft für 1841, S. 144), ferner den Zehnten von seinen Goldgruben der Kirche überlassen und endlich auch die Zehnten seiner BurggrafSchäften festgesetzt, nämlich von Crosten (Krossen) für die Deutschen drei Maas von der Hufe, für die Polen wie bisher üblich, von Bytom (Beuthen) von den herzoglichen Mannen Honig wie bisher, während die Freien und Juden, die innerhalb dieser Burggrafschaft Ackerbau trieben, den vollen Zehnten zahlen sollten; von Zagan (Sagan) und Bolezlavech (Bunzlau) Honig, von Wlen (Lähn) Eichhörnchenfelle. Im Uebrigen zahlt von Krossen bis Ottmachau jeder Morgen Neubruchland einen Vier düng als Zehnten an den Bischof, mit Ausnahme der sechsten Hufe, die dem locator gebührt, doch soll, wenn eine dieser Freihufen in andere Hände übergeht, sie gleichfalls diesen Vierdung zahlen. Z. Peter prep., Victor dec., Jan archid., Boguzl. scol., Rudolph cant., Alb., Franco, Egid. canc., Ottho, Pravota, Henr., Nyc., Crisan, Symon, Rob., Gerard, Herold, Dytr., Prothas., Oratus, Sdyzlaw, Joh., Mart, sen., Nanker, Conrad, Henr., Balduin, Arnold. Stenzel, Bisth.-Urk. l aus dem Orig. im Dom-Archive F. 37, an welchem 6 Siegel hängen: 1. des Herzogs, 2. des Kapitels, 3. des Bischofs, 4. das des Meissner Dechanten Peter, 5. des Abtes von Buch, 6. des Abtes Joh. von Naumburg. Den in der Urkunde nicht angegebeneu Ort schliesse ich aus der Vereinigung so vieler Breslauer Domherren. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.
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